Schöne Grüße aus Hessisch Sibirien!

Wer sagt denn, dass früher alles besser war, auch die Winter? Da hatten manche wegen der Klimaerwärmung schon geglaubt, die Investitionen in Winterreifen seien nicht mehr nötig.

Zwar erklärte uns abends ein „Wetterfrosch“ im Fernsehen, dass vorübergehend, also über Nacht, eine vom warmen Südwind angeschobene Wolkenwand ausgerechnet über Nordhessen auf einen von Norden kommenden kalten Luftstrom treffen werde, aber das war wohl für die Schneeräum- und Streukommandos nicht dringlich genug. Oder der Krankenstand ist momentan zu hoch?

Jedenfalls sind nun all jene, die notgedrungen nicht nur am Morgen sondern auch Mittags mit ihrem fahrbaren Untersatz fahren mussten froh, dass die Winterreifenpflicht noch besteht. …

Auf ein Neues! Oder?

„Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht!“ kommentierte meine Mutter, manchmal mit einem Schmunzeln, kopfschüttelnd so manche erstaunliche Beobachtung. Heutzutage könnte sie damit kaum noch aufhören.

Nicht nur, dass wir ringsum von lauter Krisen umzingelt sind und dessen ungeachtet Verwandten und Freunden ein Frohes Neues in der Gewissheit wünschen, dass die bevorstehende Wahl zum Bundestag voraussichtlich bestenfalls ein fragwürdiges Ergebnis bringen wird. Und dass der Amerikaner Elon Musk, momentan reichster Mann der Welt und im Nebenberuf Hauptsponsor des nächsten Präsidenten Donald Trump, sich mit seiner Wahlempfehlung in der „Welt am Sonntag“ hervortun durfte, hätte der Mutter die Erkenntnis bestätigt „Geld regiert die Welt“.

Dem können die deutschen Panzer-, Flugzeug- und Raketenbauer gemeinsam mit deren Aktionären natürlich nur zustimmen, während Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher sehen, wie ihre Steuergelder statt in deutsche Schulen, Straßen und Brücken in die Hilfen für die kriegführenden Staaten Ukraine und Israel investiert werden.

Aber auch unsere Gewohnheiten als Konsumenten im Alltag berücksichtigen kaum die als richtig erkannten Notwendigkeiten. Beispielsweise landen in den Einkaufswagen vielzuviele Dinge, die zwar nicht lebensnotwendig aber lecker (oder nützlich) und auch noch mit Plastikfolie verpackt sind. In vielen Städten (wie Korbach) mit von Autos verstopften Straßen fahren fast leere Busse, die auch nur langsam voran kommen.

Auch wenn der (wahrscheinlich) menschengemachte Klimawandel (das abgelaufenen Jahr war wohl das wärmste seit Menschengedenken) aufgehalten werden soll, wollen wir uns doch wenigstens noch mal an ein paar Böllern und einem schönes Feuerwerk erfreuen, obwohl dabei der Feinstaub und die Hinterlassenschaften Luft und Boden vermüllen!

Wer an Silvester vor Mitternacht vor dem obligatorischen Sekt zum Wachbleiben noch schnell einen Kaffee braucht sollte darauf achten, ob dieser „fair trade“ oder schön billig – also unter Inkaufnahme von Armuts- oder gar Todesopfern in den äquatorialen Erzeugerländern – erworben wurde.

Etwas beruhigend meinte Erich Kästner einst zum Jahreswechsel:

Wird’s besser, wird’s schlechter? fragen wir jährlich. Sein wir doch ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!“

Also PROST!

(kommt von den alten Römern, den Weinliebhabern: pro sit = es möge nützen!)

Wie aus einer Nussschale: alternative Posts im digitalen Zeitalter

Analoge Mails an Altglas-Container-Wänden

Diesmal nahm ich mir die Zeit und zum Fotografieren mein Smartphone. Denn schon kurz nach unserem Umzug in die nordhessische Kleinstadtstadt im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie waren mir die Beschriftungen auf den Altglas-Containern am Rande des kleinen Parks, aufgefallen. Bisher aber hatte ich es meist eilig, oder es war kalt, regnete oder ich war mit einem Hund an der Leine unterwegs.

Nun aber nahm ich die sorgfältig, quasi in der Art Schulschrift der 70-er und 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit der Hand und weißem Deko-Stift geschriebenen, immer noch gut sichtbaren, etwa in Hüfthöhe akkurat wie auf Linie angefertigten Beschriftungen bewusst wahr.

Sie entzündeten in mir die Frage, wer sich denn und warum wohl diese Mühe machte, vermutlich am helllichten Tag auf einem Hocker sitzend, wenn Jogger oder andere, Spaziergänger oder Familien mit Kindern oder Hunden vorbeikämen, gerade hier die – zuvor daheim ausgesuchten – Zitate zu veröffentlichen.

Da wird Alexander von Humboldt, der Forschungsreisende, Humanist und Begründer der Schulpflicht in Preußen, als Pionier des Tourismus gedeutet.

An auffälligster Stelle des „Weißglas“-Containers fällt jedoch das Zitat der mexikanischen Malerin Frida Kahlo auf, in dem ebenfalls unser natürliches Sehen mit seinen oberflächlichen Schlussfolgerungen in einem Satz thematisiert wird.

Außer dem Entdecker und der Malerin kommt sogar noch der englische Schriftsteller Oscar Wilde als Gesellschaftskritiker mit einer immer noch richtigen Erkenntnis zu Wort:

Es gibt bestimmt Graphologen, die feststellen könnten, ob die Beschriftungen mit ihren rundlichen Formen tatsächlich von einer Frau stammen. Und ob die eigentümliche Verkürzung der Umlaut-Punkte zu einem Querstrich vielleicht sogar auf ihren ungefähren Jahrgang schließen ließe.

Jedenfalls lässt die Auswahl der Themen und deren Autoren auf eine Person mit einer tieferen kulturellen Bildung schließen – aber was erhoffte sie bei den zufälligen Lesern ihrer Posts zu erreichen?

Vielleicht ging und geht es manchen wie mir: Wer sind denn die zitierten Autoren? Von der mexikanischen Malerin und vom deutschen Begründer der humanistischen Bildung hatte ich ja schon eine Vorstellung. Zum ersten Mal habe ich mich aber nun näher mit Walt Whitman beschäftigt, dem viel gelobten und von berühmten Komponisten oder Songwritern vertonten amerikanischen Poeten.

Die amerikanische LGBTQ-Bewegung reklamiert ihn heute als einen ihrer Vorläufer. Die Brücke, die den Delaware River zwischen Philadelphia und Gloucester City, New Jersey, in der Nähe von Whitmans Wohnhaus in Camden, überspannt, trägt seinen Namen ebenso wie ein Krater auf dem Merkur.

Textbaustein: Der Gender-Ratschlag des Monats

Mit einem sachkundigen Hinweis am Schluss

Seitdem die Grüne Partei hierzulande den Status des politischen Schmuddelkindes der 1980-er Jahre unter anderem durch die allererste Regierungsbeteiligung, nämlich in Hessen unter Holger Börner (SPD) mit Joschka Fischer als Staatsminister für Umwelt und Energie überwunden und das Label „demokratische Partei“ erhalten hatte, gewannen auch neumodische Sprachkritiker nach und nach die Oberhand.

Denn die gesellschaftliche Benachteiligung des weiblichen Geschlechts sollte nun auch mit einer feministischen Stoßrichtung gegen das generische Maskulinum überwunden werden. Alsbald wurden z. B. in Stellenanzeigen „Mechaniker m/w/d“ gesucht. Auch alle möglichen menschlichen Gruppierungen wie etwa Abonnenten sollten zugleich auch eine weibliche Benennung bekommen. Weil das nun aber ziemlich umständlich ist und Texte infolge dessen aufgebläht und schwerer zu lesen bzw. auch zu sprechen sind, gab es Versuche mit Sternchen (Bürgerin*nen) oder auch Unterstrich (Lehrerin_nen). „Gendern“ wurde auf einmal zum neuen Volkssport von Gutmenschen.

Selbstverständlich erschwert dergleichen oft behördliche Kommunikationsversuche. Wenn aber nun diese Erschwernis dazu führt, dass der Magistrat der Stadt Korbach in der Einladung zum städtischen Seniorennachmittag – wie in meinem Fall – nur den Senior, nicht aber die mit diesem verheiratete Seniorin einlädt, dann ist durch das Weglassen des entsprechenden Textbausteins die Seniorin benachteiligt!

Es darf doch angenommen werden, dass sich meine 71-jährige Ehefrau, die ja mit mir auch vor drei Jahren im Rathaus angemeldet wurde, ebenfalls im Senioren-Stand befindet. Sie wurde aber bis dato weder mit mir zusammen noch mit einem extra Schreiben eingeladen.

Der nötige Textbaustein könnte also „Dazu möchte ich Sie und Ihre Ehefrau […] einladen.“ sein.

Abgesehen davon sind doch bestimmt auch alleinstehende Seniorinnen eingeladen worden – oder?

Nachtrag: Einem sachkundigen Korbacher Bürger verdanke ich inzwischen den Hinweis, dass für die besagte Einladung das Mindestalter 75 Jahre beträgt. Nichtsdestoweniger sind nur „Senioren“ eingeladen…

Mythos Mehrheit

Anmerkungen im Superwahljahr nach Kommunal- und EU-Wahl

Enttäuschung, Erstaunen, Freude oder Schulterzucken folgten auf die Bekanntgabe des Ergebnisses der Korbacher Bürgermeisterwahl. Mit dem Spruch „Mehrheit ist Mehrheit“ endete meist der Kommentar. Anders hingegen waren die Reaktionen auf die Ergebnisse der Wahl zum EU-Parlament. Sofort begannen die öffentlichen Überlegungen, wie aus den vielerlei unterschiedlich verorteten Abgeordneten eine Mehrheit zustande zu bringen sei, beispielsweise für die derzeitige Kommissionspräsidentin oder eine Mehrheit ohne „rechtsextreme“ Parteienvertreter.

Jedenfalls geht es für das jeweilige Wahlvolk stets um die Akzeptanz der aus der Wahlhandlung sich entwickelnden Ergebnisse.

In dem fast noch druckfrischen Buch „Demokratie in die Köpfe – Warum sich unsere Zukunft in den Schulen entscheidet“ (Hirzel Verlag 2023) gibt es hierzu auf Seite 53 einen bemerkenswerten Diskussionsbeitrag, auch für alle weiteren Wahlen:

Das Problem mit Mehrheiten.

Wahlplakate: ein witzig-demokratisches Exempel?

Sie sind unübersehbar und können einen schon einfach nerven. Im Land des Automobil-Erfinders Carl Benz, für dessen Nachfolgemodelle inzwischen – nach 139 Jahren – das gesamte Leben, insbesondere in ländlich geprägten Gegenden wie Korbach mit seinen 14 umliegenden Dörfern, eingestellt ist. Vier Männer und eine Frau „blicken“ von Laternenmasten und Plakatwänden mindestens bis zum Wahltag 8. Juni erwartungsvoll Autofahrer, aber natürlich auch Fußgänger an. Sie wollen als Bürgermeister ins Rathaus.

Ob nun Wahlplakate überhaupt überzeugend sind und aus Wahlberechtigten auch Wähler machen, ist ja schon seit Langem zweifelhaft. Trotzdem wird immer wieder mitgemacht. Und die Optik wird schon mal mit riesigen Transparenten locker verzehnfacht. Besonders an so manchem Straßenkreisel, wenn man langsam fahren muss, sind sie unübersehbar.

Außer den mehr oder weniger trefflich lächelnden Gesichtern sollten ja eigentlich Argumente die Wahlberechtigten überzeugen. Aber sie sind beinahe fast versteckt und nicht immer leicht zu erkennen. Hier sind sie in gleichberechtigter Schriftgröße beieinander:

14 Orte 1 Stadt, Bürgernah mit politischer Erfahrung (Thomas Kuhnhenn)

Die ganze Stadt im Blick (Henrik Ludwig)

Klarer Kurs für Korbach, Ihr Bürgermeisterkandidat (Stefan Kieweg)

Eine von Euch, für Euch (parteilose Bürgermeisterkandidatin [Jutta (Jule) Hense])

Wir Bürger meistern das, unabhängiger & parteiloser Bürgermeisterkandidat für Korbach (Gregor Mainusch)

Wer von diesen wenig inhaltlichen Hinweisen an sprachliche Leerformeln oder Worthülsen erinnert wird, befindet sich in einer 2.500-jährigen Tradition. Schon Konfuzius sagte:

Wenn die Begriffe nicht richtig sind, so stimmen die Worte nicht; stimmen die Worte nicht, so kommen die Werke nicht zustande; kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht; gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft die Justiz nicht; trifft die Justiz nicht, so weiß die Nation nicht, wohin Hand und Fuß zu setzen. Also dulde man nicht, dass in den Worten etwas in Unordnung sei. Das ist es, worauf alles ankommt.“

Auftakt von ganz unten

Im Superwahljahr beginnt auch der kommunale Wahlkampf, wie hier vom Korbacher Bürgermeister-Kandidaten Henrik Ludwig.

Hoffnungen, Befürchtungen und sogar Ängste werden schon vielfach geäußert, wenn in Deutschland dieses Jahr als Superwahljahr zur Sprache kommt – egal ob von Parteipolitikern oder Kommentatoren. Die folgende Übersicht zeigt, wie sich nach den thüringischen Kommunalwahlen (am 26. Mai) am 9. Juni solche, wenn die Wahl zum Europaparlament ansteht, auch in sieben weiteren Bundesländern stattfinden.

Quelle: Wikipedia

Sicher ist diese Tabelle noch vor der Termin-Festlegung für die Korbacher Bürgermeisterwahl veröffentlicht worden.

Denn die soll ebenfalls am 9. Juni stattfinden, sodass dann die Korbacher Wählerinnen und Wähler zwei verschiedene Wahlen am selben Tag haben werden.

Für Thüringen wird es an diesem Tag nochmal spannend, wenn dort Stichwahlen stattfinden.

Dass in den beiden „neuen“ Bundesländern Sachsen und Thüringen knapp drei Monate später die Abgeordneten für die Landtage gewählt werden, erzeugt schon jetzt bei vielen Mitgliedern und Sympathisanten der „bürgerlichen“ Parteien, zu denen getrost außer den C-Parteien und der FDP auch schon die Grünen und die SPD gezählt werden dürfen, Ängste im Zusammenhang mit dem zu erwartenden Zuwachs der Wählerstimmen für die AFD.

Interessant ist ja auch, dass die einst sich links verortende Linke von Ängsten geplagt wird, weil das „Bündnis Sarah Wagenknecht“ (BSW) nicht nur zur Europawahl antreten will, sondern auch nach und nach mit der Gründung von Landesverbänden heimatlose linke Sympathisanten einsammelt.

Ob Sympathisanten am Wahltag auch Wähler sind, müssen die fünf Korbacher Bürgermeisterkandidaten ausprobieren. Wenn weder Jutta Hense, Stefan Kieweg, Thomas Kuhnhenn, Henrik Ludwig oder Gregor Mainusch am 9. Juni auf Anhieb über 50 Prozent bekommen, wird 14 Tage später eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten entscheiden.

Und Henrik Ludwig (Foto oben) hofft, einer dieser beiden zu sein. Seine Präsentation vor etwa 160 Besuchern im Bürgerhaus war sehr umfassend und persönlich. Wenn gewünscht sind zur näheren Information auch über die weiteren Kandidaten die jeweiligen Berichte der Waldeckischen Landeszeitung sinnvoll.

https://www.wlz-online.de

Die wankelmütigen Kämpfer für die Menschenwürde

Nachlese: Über die Parolen der Kämpfer „gegen Rechts“ und die Lehren aus der Pandemie

Wie in so vielen anderen Städten und auch Gemeinden Deutschlands fand in Korbach im Januar eine Demonstration „gegen Rechts“ statt. Die Lokalpresse berichtete von 1100 Teilnehmern und zitierte einige Redner, die „lautstarken Beifall“ erhalten hätten. Der Sozialdemokrat Latif Al-Homssi zeigte sich beispielsweise entsetzt über die Verbreitung von Nazi-Gedankengut in Deutschland, doch der CDU-Politiker Jan-Wilhelm Pohlmann sah sich auf einem „Fest der Demokratie“ und betonte gar „Das Grundgesetz ist nicht verhandelbar“.

Es wären natürlich auch andere Redner zu zitieren, die im Publikum viel Beifall fanden. Aber bleiben wir doch exemplarisch bei den Vertretern jener Parteien, die derzeit in Hessen an der Regierung sind: CDU und SPD.

Jüngst fand im Kreistag des Kreises Waldeck-Frankenberg zum gleichen Thema eine „Aktuelle Stunde“ statt. Es gäbe angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Dispute so einiges anzumerken, aber es ist besser, sich beispielhaft auf zwei der angeführten Redner beschränken. Dankenswerterweise wurden in dem Bericht über die „Aktuelle Stunde“ im Kreistag auch wörtliche Zitate gebracht. Manche wirken ziemlich kämpferisch.

Selbstverständlich führt die Sozialdemokratin Iris Ruhwedel die im ersten Artikel des Grundgesetzes formulierte Unantastbarkeit der Menschenwürde an und sieht in ihm „das Fundament, auf dem unsere freiheitliche Demokratie steht“. Das muss natürlich verteidigt werden.

„Extremismus von rechts, links oder antisemitisch motiviert – oder woher auch immer er kommt – hat in Deutschland keinen Platz. Mit allem, was die Demokratie zur Verfügung stellt, werden wir dieses Denken eisenhart und konsequent bekämpfen“, sagte Armin Schwarz (CDU), dem man die Rechtmäßigkeit seines Namens attestieren könnte.

Beide argumentierten, wie übrigens die anderen auch, ausdrücklich auf das Grundgesetz bezogen, wie auch die hunderttausenden Demonstranten seit Jahresanfang öffentlich „gegen Rechtsextremismus“. Man kann und mag ihnen nicht widersprechen.

Wessen Kurzzeitgedächtnis noch intakt ist wird sich erinnern, wie 2020 bis 2022 das Grundgesetz mit seinen Grundrechten durch die Verhängung des Lockdowns, Versammlungsverboten, Besuchsverboten in Seniorenheimen oder bei Beerdigungen, amtlichen Körperverletzungen durch propagandistisch vorbereitete Impfzwänge, Schulschließungen und vieles mehr unbeachtet blieb, obwohl die medizinischen Erkenntnisse zu deren Rechtfertigung keineswegs eindeutig waren.

Wo waren damals die vielen Verteidiger des Grundgesetzes und Kämpfer für die Menschenwürde? Schweden hatte gezeigt, wie es auch anders geht.

Wahl oder keine Wahl

Wir wählen ja immerzu. Manchmal geht es aber nicht, auch wenn man möchte. Sicher: Im Supermarkt den Käse, an der Tankstelle den Sprit, die richtige Telefonnummer oder ab und zu einen Bürgermeister für Korbach. Diesen demnächst am Sonntag, dem 9. Juni 2024, bei einer eventuellen Stichwahl am Sonntag, 23. Juni 2024. Bis jetzt haben sich schon mal zwei Kandidaten öffentlich angemeldet.

Die Korbächer haben also bis jetzt die Wahl zwischen zwei sich unabhängig bezeichnenden Männern. Thomas Kuhnhenn möchte sich frei schwimmen von seinem Vorsitz bei den Korbacher Freien Wählern, und Stefan Kieweg will mit seinen Kenntnissen als Korbacher Gewächs sowie der Unterstützung von Freien Wählern und CDU punkten. Ob die SPD jemanden – und wen – ins Rennen schickt, wissen nur die Eingeweihten. Und die hüllen sich bis dato in Schweigen. Gemunkelt wird, sie hätten sich schon entschieden.

Auf jeden Fall haben die Hansestädter in diesem Superwahljahr (siehe https://www.wahlrecht.de/termine.htm) auch eine denkbar spannende Wahl zu treffen.

Woanders, auf dem Obermarkt, ist jedoch gerade auf einmal das Undenkbare Wirklichkeit: „Die Geschenkebox mit ihren prall gefüllten Regalen ist schon nicht mehr wegzudenken“ stand bewundernd am 27. Oktober 2015 in der Waldeckischen Landeszeitung/HNA. Wer bislang alte Sachen los werden und anderen damit auch noch eine Freude machen wollte, konnte das bis vor kurzem auf dem Obermarkt in zwei ausgedienten Telefonzellen praktizieren: Aus Büchern, Videokassetten, Brettspielen, auch Schuhen, Pullis, Espresso-Tassen, Kochtöpfen, Tellern, Spielen, Schals, Blumenvasen, die jemand gebracht hatte, konnte etwas ausgewählt werden.

Doch seit kurzem ist diese Wahl unmöglich, weil dies wegen absichtlich verursachter Unordnung zwei Vorhängeschlösser verhindern. …

Alltag – CO2-Bilanz

Zugegeben: nix Besonderes. Einkaufen mit einem Verbrenner-Auto, inzwischen 20 Jahre alt, hat noch zwei Jahre TÜV, ist derzeit knapp 90.000 Kilometer gefahren. Das wäre ja eigentlich nachhaltig. Strecke etwa 850 Meter, eine Ampel. Könnte ich auch zu Fuß gehen, wenn das Zeug auf dem Heimweg nicht so schwer wäre. Bin eben nicht mehr der Jüngste.

Sollte ich statt des Verbrenners wegen der Umwelt und des Klimas vielleicht besser E-Auto fahren? Wäre denn dann die Klima-Bilanz meines Einkaufs besser? So ein Motor besteht aus viel Kupfer und einer monströsen Batterie. Wenn die Gewinnung der dafür nötigen Rohstoffe und die elektrische Energie für Produktion und Fahrten berücksichtigt würde – wäre dann die CO2-Bilanz des Einkaufs, also mein „ökologischer Fußabdruck“ besser?

Überhaupt müsste doch, wenn es ernst gemeint wäre, das Klima nicht nur regional, sondern weltweit betrachtet und geschützt werden. Schließlich kennen Wind und Wolken ja keine Landesgrenzen! Und was ist da mein bisschen Autoabgas gegen das der Panzer, Raketen und Bomber in der Ukraine und in Nahost, die eben weltweit verbreitet werden? Bin ich nun ein Umweltsünder – und was sind unter diesem Kriterium die Kriegsparteien, abgesehen davon, dass von ihnen Menschen abgeschlachtet werden?