Nur Waldecker Himmel?

Was können wir da machen?

Wer hat in letzter Zeit bei schönem Wetter schon mal zum wolkenlosen Himmel geblickt? Zum Himmel unseres „christlich geprägten“ Abendlandes? Vielleicht kennen einige von Ihnen, auch wenn Sie höchst selten in die Kirche gehen, noch das Lied „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud in dieser schönen Sommerzeit“ von Paul Gerhard? Darin kommt die Zeile „die Lerche schwingt sich in die Luft“ vor. Von Düsenjets konnte er ja noch nichts ahnen, die ihre heißen Abgase global (demokratisch?) verteilen dürfen. Und wenn die in die Regenwolken geraten, was kommt dann alles zu Boden?

Na gut, der Sommer fängt in dieser Woche erst an. Aber wir hatten ja alle in den letzten Monaten schon ein paar mal sommerliche Temperaturen. Vor 20 Jahren konnte man über den Feldern des Edertals noch die Lerche tirilieren hören und sehen. Vorbei! Der Bodenbrüter findet in den gespritzten Mais-, Raps- und Rübenfeldern weder Schutz noch Nahrung, genauso wie Rebhuhn, Wachtelkönig oder Braunkehlchen.

Schwärme von Schwalben fingen mal im Fluge die vielen Fliegen und andere Insekten. Auch vorbei – man sieht sie nur noch vereinzelt, mal zwei oder drei. Da helfen auch keine vom NABU aufgehängten Schwalbenhotels, wenn auf den Feldern statt Pferden Traktoren die Pflüge ziehen.

Und wo kann man denn noch Schmetterlinge von Blüte zu Blüte flattern sehen? Wiesen wurden zu effektiven Grasflächen. Irgendwo muss ja die Gülle hin. Das merkten auch die Bienen und Schmetterlinge.

Mit unerbittlicher Konsequenz befolgen wir abendländischen Menschen weltweit die Forderungen der Märkte: Angebot und Nachfrage regeln den Preis – und mithin den Gewinn. Wer keinen Gewinn macht geht unter. Drum bitte möglichst wenig Kosten, damit beim Verkauf noch Gewinn übrig bleibt! Ökonomen scheuen das Wort Profit – Profiteur klingt einfach hässlich.

Es soll ja alles auch für uns nützlich sein, etwas Gutes haben: Wir brauchen weniger Fliegenfänger und sind froh, dass auf der Windschutzscheibe kaum noch Insektenleichen kleben. Dann begnügen wir uns eben damit, wenn statt der Lerche nur noch Spatzen zu hören sind. Manchmal ist es aber doch unheimlich, wenn eine Ankündigung schon fast Wirklichkeit ist – wie Rachel Carson 1962 in ihrem Buch „Der stumme Frühling“ gewarnt hat.

Nicht nur der Agrardiesel ist’s

Wenn wir nur die Aktionen der Bauern auf den Straßen und Plätzen und ihre Parolen im Fernsehen sehen oder in der Zeitung lesen, scheint es hauptsächlich um die jüngsten dazu gehörenden, vorangegangenen Beschlüsse der Bundesregierung (Ampel) zu gehen. Dass es jedoch in Wirklichkeit um grundsätzliche agrarpolitische Probleme geht, die sich in den letzten sechs Jahrzehnten angestaut haben, vor allem unter Unionsregierungen und CDU/CSU-Ministern sowie verstärkt durch EU-Politik, wurde mittlerweile von einigen Bauern-Funktionären erwähnt.

Erfahrungsgemäß gibt es bei allen gesellschaftlichen Veränderungen „Strippenzieher“, die herausgefunden werden können, wenn Antworten auf die Frage „wem nützt es?“ gesucht und gefunden werden. Deswegen halte ich die folgenden Informationen für sehr erhellend. Bitte anklicken!

https://freeassange.rtde.me/meinung/192452-bauernproteste-es-geht-um-blackrocks/

Trecker-Demo auf Korbacher Straßen

Umdrehen! Wir kommen hier nicht weiter. Zwar waren wir ja durch die Lokalpresse wie auch Funk und Fernsehen vorgewarnt, aber schließlich half uns nur die gute Ortskenntnis, dass wir fast noch pünktlich den Arzt-Termin schafften!

Auf den innerstädtischen Zufahrtsstraßen zur Hauer, wo die Kundgebung stattfand, stand oder fuhr langsam ein schier endloser Lindwurm landwirtschaftlicher Fahrzeuge, vor allem sehr auffällig die großen Trecker mit oft vorne angehängten großen Plakaten, auf denen Gründe für den Protest zu lesen waren.

Der richtet sich in dieser Woche mit weiteren Aktionen gegen die Kürzungen und Streichungen bisheriger finanzieller staatlicher Unterstützungen, wie zum Beispiel des „Agrardiesels“.

Damit wir „Verbraucher“ trotz der lästigen Verkehrsstörungen die Dringlichkeit des Protests akzeptieren, konnten wir auf den Plakaten sowohl politische als auch praktische Hinweise lesen. Auch Konsequenzen wurden angekündigt, z. B.: „Stirbt der Bauer, stirbt das Land“.