Wissen Sie denn, was gestern für ein Tag war? Der 21. Februar. Wer auch immer diese merkwürdigen Tagesnamen erdacht hat, könnte sich ja etwas Sinnvolles dabei gedacht haben. Im Mai gibt es bekanntlich den Muttertag, der sich irgendwie sogar international durchgesetzt hat. Nun soll gestern angeblich der „Tag der Muttersprache“ gewesen sein. Im Radio konnte man es hören.
Vielleicht ist es ja ganz gut, sich mal darüber Gedanken zu machen, was wir so reden und unsere Muttersprache nennen. „Sprich Deutsch“ sagte meine Mutter, wenn ich als Kind irgendwelche interessanten Wörter aufgeschnappt und nachgeplappert hatte. „Der (oder die) ist ja blöd – auf Deutsch gesagt“, bedeutet: deutlich oder direkt und unverblümt, also schnörkellos zu reden. Diese Redensart stammt, wie die Sprachwissenschaftler sagen, aus jener Zeit, als im Hochmittelalter bei Hofe (Königs- und Fürstenhof) Latein die Umgangssprache war. Das einfache Volk sprach diutisk oder tiutsch, wie die Hochwohlgeborenen es verächtlich nannten.
Hochwohlgeborene wie der „Alte Fritz“, also auch Friedrich der Große, sprachen quasi von klein auf Französisch, was ja auch damit zu tun hatte, dass damals im 18. Jahrhundert Französisch – übrigens als Diplomatensprache bis Anfang des 20. Jahrhunderts – DIE Weltsprache war, wie heutzutage Englisch. Der Preußenkönig soll sogar bekannt haben: „Seit meiner Jugend habe ich kein deutsches Buch gelesen, und ich spreche die deutsche Sprache schlecht.“ Er behalte die deutsche Sprache seinen Pferden und Stallknechten vor, wie die WDR-Sendung „Stichtag“ vom 06.03.2009 berichtete.
In gewisser Weise hat sich also unsere Muttersprache demokratisiert, wozu übrigens nicht nur Martin Luther mit seiner Bibelübersetzung sondern auch Jacob Grimm mit seiner Deutschen Grammatik (1822) erheblich beigetragen hat. Dass die Brüder Grimm mit ihrem Deutschen Wörterbuch zu Lebzeiten nicht fertig werden konnten, das kann man schon allein daran merken, wenn man in Bayern Brötchen als „Semmeln“ und in Berlin als „Schrippen“ kaufen muss.
Und mancher ausländische Gast, der daheim in der Schule oder am Goethe-Institut Hochdeutsch lernte, verzweifelt in Oberbayern oder im Hunsrück, in Dresden oder Stuttgart zunächst an den Mundarten. Oder weiß der/die geneigte Leser/in vielleicht, was „Grumbiere“ sind? In der Pfalz sind das Kartoffeln.
Und den lieben Verwandten in München muss der Nordhesse eine „Ahle Worscht“ mitbringen, damit sie lernen, was das ist.
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂
Sehr seltsame Entschuldigung. Man kann sich ja nicht selbst entschuldigen, höchstens jemanden um Entschuldigung bitten. Aber wofür denn eigentlich? Die Post kam wohl aus einem Büro des Bundestages. Wenn es denn diesen Wolfgang Berg leibhaftig geben sollte…
Hallo! Deine gelegentlichen Q&A-Sessions mit deiner Community sind sehr interaktiv. Wie selektierst du die Fragen, die du beantwortest, und gibt es bestimmte Themen oder Trends, die häufig von deinen Lesern aufgegriffen werden?