Anarchisches Grillen am Maifeiertag

Das Wetter soll schön werden am ersten Mai Anno 2024! In den Prognosen sind für diesen Mittwoch je nach Wetter-App 10 bis 11 Sonnenstunden, Temperaturen bis zu 25 Grad und leichte Bewölkung vorausgesagt. Mitten in der Woche ein arbeitsfreier Tag mit endlich auch passendem Frühlingswetter.

Und wem verdanken wir diesen „arbeitsfreien“ Tag? Wenn man Wikipedia trauen darf ist er eigentlich ein Gedenktag für sieben Anarchisten. Denn die hatten 1886 in Chicago eine Kundgebung organisiert, welche im Zusammenhang mit der Forderung der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter-Streiks nach Einführung des 8-Stunden-Tages in einer gewaltsamen Auseinandersetzung der Polizei mit den Demonstranten mündete. Die sieben Organisatoren wurden wurden wegen Verschwörung zum Tode verurteilt.

Die dramatischen Ereignisse schön ausführlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Mai#Geschichte:_Haymarket_Affair

Die mit diesem 1. Mai und den darauf folgenden Tagen verbundenen Ereignisse werden als Haymarket Riot, Haymarket Affair und Haymarket Massacre bezeichnet und begründeten die Tradition der internationalen Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften, den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterklasse zu begehen. (Quelle: Wikipedia)

Inzwischen ist es ja mit der internationalen Arbeiterbewegung nicht mehr so weit her. Und wenn die Gewerkschaften hierzulande zu den Kundgebungen dieses Tages rufen – wo bleiben die Arbeiter? Die befinden sich entweder im Schichtbetrieb der profitgetriebenen Rüstungs- oder Automobilkonzerne und ihrer unzähligen Zulieferer. Oder die Nachfolger der klassischen Proletarier genießen mit Freunden den freien Tag und stehen herrschaftsfrei am heimischen Grill.

Und damit wären wir beim Anarchismus (abgeleitet von altgriechisch anarchia ‚Herrschaftslosigkeit‘). Er ist eine politische Ideenlehre und Philosophie, die Herrschaft von Menschen über Menschen und jede Art von Hierarchie als Form der Unterdrückung von Freiheit ablehnt. Diesem [Anarchismus] wird eine Gesellschaft entgegengestellt, in der sich Individuen auf freiwilliger Basis selbstbestimmt und föderal in Kollektiven verschiedener Art wie Kommunen als kleinster Einheit des Zusammenlebens, Genossenschaften und Syndikaten als Basis der Produktion zusammenschließen. (nach Wikipedia)

Das sind doch lauter edle Ziele, die in der einvernehmlichen Grill-Gesellschaft verwirklicht werden können! Viel Erfolg und guten Appetit!

Verbot des Palästina-Kongresses in Berlin

Liebe Leserinnen und Leser, weil der Entdemokratisierungsprozess wie in diesem Paradebeispiel offensichlich in vollem Gange ist, muss die folgende Erklärung publik gemacht werden. (Hinweis: Die Illustration stammt aus dem arte-Film „Aufstand der Tiere“ nach dem Buch „Animalfarm“ von George Orwell)

ERKLÄRUNG DES BUNDESAUSSCHUSSES FRIEDENSRATSCHLAG

Der vom 12.-14.4. geplante Palästina-Kongress in Berlin unter dem Motto: „Wir klagen an“ wurde nach im Vorfeld bereits stattgefundenen massiven Diffamierungen aus Politik und Medien am Freitag nur kurze Zeit nach Beginn aufgelöst und verboten. Mehrere Menschen, darunter auch Personen jüdischer Herkunft, wurden verhaftet. Das Vorgehen von Politik und Polizei – obwohl es weder vor, noch während noch nach dem Kongress zu keinerlei strafbaren Äußerungen gekommen ist – darf nicht hingenommen werden.

Bereits im Vorfeld wurde alles versucht, um die friedliche Konferenz zu verhindern, auf der insbesondere eine Koexistenz von Israelis und Palästinensern praktiziert wurde. Die Schikanen gingen von Kontensperrungen und dem Versuch, mithilfe des Bauamts und der Feuerwehr unüberwindbare Hürden aufzubauen sowie willkürliche Auflagen zu erlassen, über Betätigungsverbote bis hin zur Verhinderung von Einreisen.

Neben ihren völlig haltlosen Anschuldigungen gegen den Kongress, seine Organisator:innen, Teilnehmer:innen und Redner:innen machen sich deutsche Politik und Medien der Verharmlosung israelischer Kriegsverbrechen an der Bevölkerung des Gazastreifens, der Westbank und Ostjerusalems schuldig. Selbst Zahlen der im Gazastreifen Getöteten sowie die von Israel verursachte Hungerkatastrophe in der Küstenenklave werden in Zweifel gezogen. Über die deutsche Mitverantwortung spricht man lieber nicht. Und das, während Deutschland als zweitgrößter Waffenlieferant Israels und wegen seiner Streichung der Gelder für das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge UNRWA bereits vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag steht.

Die Bundesregierung isoliert mit ihrer Politik Deutschland in der gesamten Welt und handelt ohne jeden moralischen Kompass und Werte. Sie muss sich stattdessen für Deeskalation und diplomatische Lösungen im Israel-Palästina-Konflikt einsetzen.

Das Verbot des Kongresses ist ein riesiger Skandal und stellt eine weitere bedrohliche Eskalation bei der Aushebelung demokratischer Rechte dar. Die fortschreitende Einengung jeglicher Meinungskorridore in Deutschland ist brandgefährlich für alle, weil es das demokratisch verbriefte Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit einschränkt. Die zunehmende Unterdrückung von Meinungsäußerungen sowie die Repression aller kritischen Stimmen zum israelischen Krieg im Gazastreifen und dem absolut unverhältnismäßigen Vorgehen der israelischen Regierung und Armee geht uns alle an.

Kassel, den 14.4.2024

Nicht ganz leichter, aber nötiger Rat

… mehrerer Krankenkassen: „Legen Sie ihre Smartphones weit weg, wenn Sie mit Kindern zusammen sind.“ Zunächst aber ein Blick auf einen natürlich gesunden Zustand:

„Warum ist die Banane krumm?“ Mamas Antwort kennen manche vielleicht noch aus der Sesamstraße: „Ja, wenn die Banane grade wär‘, dann wär‘ sie keine Banane mehr!“ Eine einfache Kinderfrage und eine einfache Antwort, mit einem Argument, vielleicht.

Mit der Parole „Wer, wie, was, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!“ wurden Kinder ermutigt, den Erwachsenen alle möglichen Fragen zu stellen. Die stoppten dann nicht selten die drohende Frage-Lawine mit der Bemerkung, das Kind würde ja einem mit den Fragen Löcher in den Bauch bohren. Doch so wuchsen ungezählte Generationen heran, nahmen zu an Alter, Weisheit und Verstand.

Bis Google und die Smartphones über die Menschheit hereinbrachen, Mamas und Papas die nervige Fragerei mit dem Hinweis beenden konnten „Kannste doch googeln!“, und schon kriegte das Kind das Wunderwerk in die Finger, googelte nicht nur sondern konnte sich die Zeit statt mit der Mama oder dem Papa auch mit immer interessanteren Spielen alleine vertreiben, und die schon von der täglichen Tretmühle genervten Elternteile hatten Ruhe.

Nun haben wir den Salat!

Zwar ist die Meldung nicht mehr ganz neu, aber die Folgen werden uns noch lange beschäftigen: